Äl´s Werkzeug
Meine Fernder 78´iger Tele.
Von ebay gesteigert, schräge Aktion - war in einem desolaten Zustand und deshalb auch recht günstig! Nach ein paar Justierungen, passenden Saiten, später dann neuen Pickup´s wurde sie immer feiner und seit einiger Zeit hat sie sogar der Strat den Rang abgelaufen, weil sie einfach sooo lässig ist und einen wunderbaren Ton hat. Wollt sie mal noch lackieren, aber irgendwo hatte ich mal ein Konzert gesehen, da hat einer eine neue schöne Tele so schlecht gespielt, daß ich mir gedacht hab: Ich lackier sie nicht...an dem liegts nicht. Jetzt ist sie halt so wie sie ist...Vintage, aber echt Vintage!
Ich hatte mal 40 neue Tele´s am Stück probiert und mit keiner bin ich so recht warm geworden...auf diese hier bin ich heiß...richtig heiß!!!
Fender Strat
Auch ein ´78 Teil, meine große Leidenschaft, eigentlich sehr lange meine Hauptgitarre.
Unverwüstlich, absolut zuverlässig – wie ein Weggefährte sein muß.
Ich hab sie Ende der 90er mal gebraucht als 2. Strat für die Bühne besorgt, um irgendwann rauszufinden, daß sie einen viel wärmeren Klang hat und sich auch besser spielt, als meine andere vermeintliche “Erste”, eine dortmals nagelneue 89er Strat.
Später habe ich rausgefunden, daß die Strats zu dieser Zeit noch etwas liebevoller, hochwertiger und aufwändiger gebaut wurden.
Sehen tut mans nicht, aber hören...und spüren tut mans!
Über den Sound muß ich nix sagen... ein Klassiker!
Fender Mustang
Mein “Ruder”, eine ´69 Fender Mustang, meine Session Gitarre.
Ein Gerät mit Leben, mit vielen Geschichten, butterweich, bluesig warm und total unzuverlässig –
Hat ein noch etwas unausgereiftes Tremolos, das man mit dem Handballen bedienen kann.
Also nicht bühnentauglich, aber optimal, um sie ins Auto hinten rein zu schmeißen, für eine Session, für den Urlaub oder sonst was, wos nicht so genau geht, aber trotzdem Spaß machen soll.
Sie liegt total super in der Hand und spielt sich wunderbar.
Ich spiel sie total gerne unverstärkt z. B. in der Nacht daheim.
Ich hab sie Anfang der 90er Jahre mal irgendwo für 200 DM gekauft (!!!)
Gibson L4 - Meine Wohnzimmergitarre.
Mit ihr mußte ich das Gitarre spielen neu lernen, um an deren Stärken und Facetten zu kommen.
So ein runder wohliger Klang, für dynamisches Spiel ein Traum.
Aber wie ich fast ein Jahr brauchte, um an die Stärken dieses Teiles zu kommen,
müßt ich mir eine Band um diese Gitarre rum bilden, um sie mit auf die Bühne nehmen zu können...
So sensibel... und zu schade zum einfach Reinspielen...
Jeder Powerakkord und Rockgriff gleicht einer Vergewaltigung... eine Klampfe, die nichts verzeiht -
Nix mit Schwindeln! Du hörst jeden Ton, jede Nuance, jede Bewegung, was für Feinschmecker...
Und jedesmal wenn ein Kumpel sie in die Hand nimmt und sagt, “ich weiß gar nicht, was du hast, klingt doch auch nicht anders”... denk ich mir... “stell´s blos schnell wieder hin! – Die ist nix zum Abzocken” – nur zum Genießen. Am Liebsten zupf ich sie nur mit den Fingern.
Eine Framus, ca. 1950iger.
Die hab ich mal aus dem Spielhauslager entführt, weil sie nicht mehr spielbar war, so verzogen war der Hals, in alle Richtungen. Ich hatte sie mir zum Slide Spielen hergerichtet, da wars ja egal.
Mit geschliffenen Saiten hatte sie einen sehr schönen und total warmen Klang.
Jetzt hab ich es gewagt und den Hals vor Kurzem beim Vintage Gitarren Guru Thomas Amberger herrichten lassen und das hat mich fast von den Socken gehaut! Ich hab noch nie so eine Akustikgitarre gespielt, mit so einer Saitenlage und so einer tollen Bespielbarkeit. Ich probiere noch etwas an den Saiten, aber die werd ich sicher das ein oder andere Mal nutzen...daheim hab ich sie fast immer dabei!
National Resolectric
Diese Gitarre wurde mir auf den Leib geschneidert.
Mit Saiten und einer Seitenlage die Greifen noch ermöglicht, ohne das freie Slidespiel
einzuschränken. Einfach optimal.
Ein Sound für meine Musik, einmal in der Hand und gleich verliebt...
Schöne trockene klare Rythmik und fette Melodien, wie´s sein muß.
Und nach Jahren des Sitzens hab ich endlich auch beim Sliden wieder Bewegungsfreiheit.
Ich spiel sie nur mit Fingerpic´s und meist mit offener G Stimmung.
Das ist für mich die dynamischere offene Stimmung, für die kraftvolleren Slide-Stücke –
da kann ich oft nicht sitzen!
National Tricone
Mein alter Traum.
Eigentlich viel zu schade für die Bühne und viel zu fein zum Rumhaun.
Ein Ton zum Weinen. Für mich der Inbegriff des trockenen Bluesspiels.
Ich spiel sie in Offener D Stimmung, gerade mit 16er Seiten (!!!). Natürlich Slide!
Zum normalen Greifen doch etwas heftig, wenn man später noch E Gitarrensaiten spüren will.
Im Programm spiel ich damit die eher old Style Bluesstücke. Viel Picking und vorrangig Country-Blues Richtung. Natürlich mit eher akkustischer Bandausrichtung, z. B. mit Waschbrett oder im Duo, statt mit der großen Besetzung.
National Triolian
Baujahr 1929-31. Was echt ganz Besonderes und edles und in einem saugutem Zustand.
Ja, da haben mich der Edwin Kimmler und der Willie Salomon etwas angesteckt mit den alten Schätzchens.
Ein wunderbarer Ton, eine traumhafte Gitarre, das mußt Du gehört haben...ist wirklich sehr schwer zu beschreiben.
Ich spiele sie momentan vorwiegend in offener G- Stimmung, weil ihr Sound für mich besser zu den Stücken paßt.
Natürlich steht noch das ein oder andere Saiteninstrument rum.
Aber die vorher aufgeführten sind meine wichtigsten, die sich immer wieder bewährt haben, die ich besonders in mein Herz geschlossen hab.
Oft werde ich gefragt, wieso diese Materialschlacht? Wieso 3 oder gar 4 Gitarren am Konzert? Reicht nicht eine Gute aus?
Jedes Instrument hat seinen ganz eigenen Charakter, sein ganz eigenes Klangbild.
Für Country Blues Picking brauchst Du einen ganz anderen Sound wie für schweren Chicago Style, für swingig angehauchte Stücke einen wärmeren Klang, wie für ein fettes und brillantes Improvisationssolo. Der Klang kann ganz speziell sein und die Gitarren können die verschiedenen Musikstile noch zusätzlich unterstützen und verstärken. Für mich ganz wichtig, um meine eigene und auch die musikalische Bandbreite der Bluesmusik abwechslungsreich und angemessen dem Publikum darzustellen.
Außerdem haben die Gitarren meist verschiedene Stimmungen (Open d, Open G, DADGAD) und verschiedene Spielstile (Finger Picking, Picking mit Pics, Slide, Plektrum). Unterschiedliche Saitenstärken und Saiten unterstützen zusätzlich die meine Spielstile und können die Stärken der Gitarren herausheben.